Lust, richtig gut asiatisch zu essen?! Das Côdô könnte der Ort sein, der Euch in jeder Hinsicht glücklich macht. Hier stimmt nicht nur die Qualität des Essens - Location, Präsentation der Speisen und ein wirklich guter Service überzeugen hier genauso, wie ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis. Dazu findet Ihr hier eines der wenigen RICHTIGEN Dresdner Restaurants, dass neben all den Kettenriesen wie Vapiano, Hans im Glück & Co im Stadtzentrum vertreten ist.
Los ging es vor neun Jahren in der Dresdner Neustadt. Dort, wo sozusagen die Gründungsschmiede für alles kulinarisch Neuartige und Internationale in Dresden ist, eröffnete man damals auf gefühlten 20 qm ein kleines Restaurant. Dort gab es zur Überraschung der Gäste nicht nur gebratene Nudeln mit Hähnchenfleisch, sondern auch "Bàhn Mì", einen Klassiker des vietnamesischen Streetfood. Kurzgesagt handelt es sich dabei um ein komplettes asiatisches Essen ohne Reis und Nudeln in ein Baguette gestopft. Das war neu, lecker und authentisch und kam gut an. So gut, dass man seitdem schon zwei Mal expandierte. 2013 folgte ein weiteres Restaurant für die Neustadt und seit vergangenem Jahr ist man mit der Filliale am Zwinger sogar auf der Altstadtseite vertreten.
Mit dem Ausbau der Fillialen ist auch die Karte in jeder Richtung mitgewachsen. Von der Sommerrolle, dem Phô bis zum Roten Thai-Curry mit gebackener Ente - die Speisenauswahl hat mitlerweile von Allem etwas zu bieten. Die Restaurants selbst sind modern und freundlich eingerichtet, sauber und laden zum Bleiben ein. Dazu kommt, dass der Service wirklich überzeugt. Man ist freundlich, richtig schnell und die Kellner sehen einen auch. Selbst wenn Hochbetrieb ist, muss man selten länger als ein, zwei Minuten warten um eine ergänzende Bestellung aufzugeben - das gefällt mir richtig gut. Dazu stimmt die Qualität auf ganzer Linie. Ihr bekommt hier neben der großen Auswahl auch noch wirklich üppige Portionen, frische und gute Zutaten und der Preis stimmt dazu auch noch. So lag jedes der folgenden Gerichte preislich zwischen 7€ - 12€, so dass man sich teilweise schon schlecht fühlt, so wenig für so viel zu bezahlen.
Ein mal vor der Karte Platz genommen, steht man im Côdô sprichwörtlich vor der Qual der Wahl. Um dem neugierigen Besucher möglichst aus jeder Richtung etwas anbieten zu können, hat man neben dem erwähnten "Bàhn Mì" Baguette, die Karte in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut und um alle wichtigen Klassiker der vietnamesischen Küche erweitert. Damit Euch die Auswahl ein wenig leichter fällt und Ihr auch Mal in den Geschmack von etwas Neuem kommt, hier meine Auswahl der besten und unterschiedlichsten Gerichte.
Ein "Bun Bo" ist traditionell ein lauwarmer Salat aus Reisbandnudeln (Bun) mit scharf angebratenem Rindfleisch (Bo) und frischer Rohkost, Kräutern (meist Minze & Koriander) und Sprossen. Für den typischen vietnamesischen Kick sorgt ein Dressing aus Limettensaft, braunem Zucker, Fischsauce, Knoblauch und Chili, Welches in vielen vietnamesischen Gerichten Anwendung findet. Die Mischung aus süßlich-salzigen Aromen verleiht dem Gericht das nötige "Umami" und damit seinen aussergewöhnlichen Geschmack.
Bei der Hauseigenen Kreation bekommt Ihr statt des Rindfleisch ein Dreierlei aus gebackener Frühlingsrolle, Schweinefleisch mit Sesam und einem Spieß mit Geflügelröllchen in einem La-Lot Kräuterblatt gebraten on top.
Gerade in den heissen Sommermonaten ein leichtes Gericht, das gut schmeckt und satt macht, ohne Euch für zwei Stunden außer Gefecht zu setzen. Mit einem unschlagbaren Preis von nicht einmal 10 € ein verdienter erster Platz und meine Top Empfehlung.
Wer eher ein klassisch asiatisches Gericht, also gebratenes Fleisch mit Gemüse in einer sämigen Soße und Reis bevorzugt, dabei aber mal etwas Neues ausprobieren möchte, dem sei das Mango-Minz-Rindfleisch wärmstens ans Herz gelegt.
Für viele mag die Kombination verrückt klingen und durch Erinnerungen an Verbrechen wie Pizza Hawaii erstmal abschrecken. die drei Hauptzutaten Rind, Mango, Minze allein, sind aber wie füreinander gemacht. Ergänzt wird das ganze durch mild gedünstete Paprika und Sprossen. Hier kommen komplexe Aromen sehr unterschiedlicher Art harmonisch zusammen - das zeichnet für mich gute Küche aus - sehr zu empfehlen.
Phô Bo ist eine intensive Rinderknochensuppe mit Reisnudeln, Sprossen, Fühlingszwiebeln und Koriander - sozusagen die vietnamesische Variation zum "Deutschen Hühner-Nudel-Topf". Das charakteristische Aroma kommt von den Gewürzen, die bei der Zubereitung der Brühe verwendet werden. Neben Sternanis, Nelken und geröstetem Ingwer, kommen je nach Rezept auch Fenchel, Zimt und Koriandersamen zum Einsatz und verleihen diesem vietnamesischen Nationalgericht einen überraschend orientalischen Geschmack. Ein richtiges wohlfühlessen und besonders im Herbst und Winter sehr zu empfehlen.
Diejenigen unter Euch die es nicht so experimentell mögen, finden in einem Thai-Curry ein Allround Talent, dass bei vielen Geschmäckern gut ankommen wird. Die eher sahnigen Gerichte werden immer aus einer Mischung aus Kokosmilch und verschiedenen Currypasten hergesstellt. Dazu gibt es verschiedene asiatische Gemüse und die obligatorische knusprig gebackene Entenbrust. Die fettige Kokosmilch sorgt dabei dafür, dass die unterschiedlichen Curry-Aromen wirklich voll zur Geltung kommen.
Über Schärfe muss man sich hier zum Glück keine Gedanken machen. Das Côdô Curry kommt eher süßlich-mild daher und ist dadurch für jeden zu empfehlen.
Wer Sushi mag, der weiß, es geht dabei nicht nur darum, rohen Fisch zu kleinen Reishäppchen zu filetieren. Sushi ist auch die Kunst, Essen schön zu präsentieren. Tatsächlich steht hinter der Zubereitung von Sushi der fast schon philosophische Ansatz, auf dem Teller die Schönheit und Vielfältigkeit des "Garten Eden" in Form von Essen darzustellen. Dem Côdô gelingt das leider so gut, dass man die wünderschönen Kreationen gar nicht mehr essen will, hat man sie einmal auf dem Tisch. Einen Blick in die Sushikarte solltet ihr also unbedingt wagen.
Das reichhaltige Angebot hat vom klassischen Makiröllchen (Fisch und Reis im Algenblatt), zum Nigiri (Fischfilet auf Reis), bis hin zu aufwendigen Kreationen, alles zu bieten. Zugegeben, die Auswahl an Fischsorten ist etwas kleiner als in einem reinen Sushirestaurant - Kugelfisch erwartet hier aber wahrscheinlich eh keiner. Dafür holt man aus dem, was man hat immer das Maximum raus. Eine Empfehlung sind hier z.B. die Lachstartar-Röllchen (siehe Foto oben). Die verwendeten Zutaten sind frisch und die verwendete Menge an Fisch ist genauso WOW! wie die wunderschöne Dekoration auf dem Teller.
Habt Ihr noch nie Sushi probiert, weil Euch die Vorstellung von rohem Fisch einfach nicht liegt, dann solltet ihr dem Tempura Sushi eine Chance geben. Dabei wird die fertig zubereitete Sushi Rolle paniert und anschließend in heißem Fett ausgebacken. Die Wärme zieht dabei in die Rolle hinein und sorgt dafür, dass auch der Fisch im Inneren langsam gegart wird. Da bei solchen Variationen häufig Füllungen mit kurzen Garzeiten (z.B. Garnelen) verwendet werden, kommt man so gut um das "Rohe" herum. Für manchen vielleicht eine Alternative, den Sushi-Freuden so doch näher zu kommen.
Wie Ihr seht, hat mich das Côdô nicht nur beim Sushi voll und ganz überzeugt und gehört für mich zu den wenigen generellen Empfehlungen, wenn man in Dresden gut Essen gehen will. Hier stimmt eigentlich Alles und besonders Freunde der asiatischen Küche kommen hier garantiert auf Ihre Kosten.
Gerade an heissen Sommertagen kann es im Dresdner Stadtzentrum schon mal unangenehm warm werden. Viele meiner Gäste schicke ich deshalb nach dem Stadtrundgang schon allein wegen der unglaublichen Nähe gern auf eine Abkühlung ins Côdô. Meine letzte Empfehlung gilt hier nämlich einem gern übersehenen Star auf der Karte - und zwar dem vietnamesischen Eiskaffee.
Wie viele Nationen, haben auch die Vietnamesen eine eigene Art Kaffee zu kochen. Verwendet wird dafür ein kleiner Metallfilter, durch den sehr langsam der Kaffee tröpfelt. Das funktioniert ein bisschen wie der deutsche Melitta Filter, der Kaffee wird dabei aber stark, wie ein italienischer Espresso. Der so gebrühte Kaffee ist ganz intensiv und erinnert geschmacklich an Kakaobohnen. Serviert wird das Ganze in einem Glas mit konzentrierter und gezuckerter Dosenmilch auf Eis. Das ist nicht nur herrlich erfrischend, sondern mit seinem Schokoladigen Aroma auch noch super lecker und ersetzt gut das Desert zum Abschluss.